Wohngebäudeversicherung: Zusatzbaustein Elementarschäden

Gegen die Gefahren Feuer, Leitungswasser, Hagel und Sturm sind Sie in der Regel mit jeder Wohngebäudeversicherung im Basistarif versichert. Jedoch können auch Schäden durch Umweltereignisse auftreten, die nicht unter den Versicherungsumfang des Grundtarifs fallen. Um in solchen Schadensfällen finanziell abgesichert zu sein, wird die Elementarschäden-Erweiterung des Versicherungsschutzes dringend empfohlen, da man mit den unerwarteten Launen der Natur stets rechnen muss. Was unter den Begriff Elementarschäden fällt und weitere Informationen rund um das Thema Elementarschäden erläutern wir Ihnen im nachfolgenden Beitrag.

Was sind Elementarschäden in der Wohngebäudeversicherung?

In der Wohngebäudeversicherung werden Naturgefahren in zwei Gruppen eingeteilt. Zum einen handelt es sich dabei um die Gefahrengruppe Sturm und Hagel, welche mit dem Basistarif einer Wohngebäudeversicherung gedeckt ist und bei dem eine Selbstbeteiligung nicht zwingend erforderlich ist. Zum anderen existiert daneben die Möglichkeit, alle weiteren Elementargefahren wie Überschwemmung, Rückstau, Schneelast, Lawinen, Erdrutsch, Erdbeben und Vulkanausbruch über den Zusatzbaustein Elementarschäden zu versichern. Hier ist in der Regel eine Versicherung nur mit einem Selbstbehalt möglich.

Wohngebäudeversicherung: Beispiele für verschiedene Elementarschäden

Unwetter und weitere Naturgefahren können immense Schäden an Gebäuden anrichten. Bei einigen der Ursachen für Elementarschäden an Wohnimmobilien handelt es sich um folgende:

Überschwemmung

In der Wohngebäudeversicherung wird eine Überflutung von Grund und Boden durch Oberflächenwasser als Überschwemmung definiert. Diese kann aus stehenden oder fließenden Gewässern stammen und entsteht durch starke Niederschläge. Spätestens seit der großen Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 sollten die Schäden, die durch eine Überflutung entstanden sind, keineswegs unterschätzt werden!

Eine Überschwemmung schädigt nicht nur die Bausubstanz, sondern verursacht auch Kosten für die Trockenlegung und Reinigungsarbeiten, welche meist sehr aufwendig und kostenintensiv sind.

Die Grafik zeigt die Anzahl der schwersten Naturkatastrophen in Deutschland durch Starkregen und Hochwasser

Quelle: GDV (2021)

Rückstau

Bei Hochwasser besteht oft die Gefahr, dass die Kanalisation vollläuft. Ab einer gewissen Wassermenge können die Leitungen der Kanalisation den Druck nicht mehr aushalten, sodass das Wasser durch die Ableitungsrohre ins Gebäude zurückgedrückt wird. Dieses Phänomen wird als Rückstau bezeichnet und kann hartnäckige Schäden in Ihrem Haus verursachen.

Schneelast

Bleibt bei starken Schneefällen im Winter der Schnee besonders lange liegen, kann dies eine Gefahr für Dächer und Schornsteine bedeuten, wenn die Konstruktion nicht stabil genug ist. Insbesondere bei Flachdächern, welche bei Garagen weitverbreitet sind, kann das Tauwasser nicht richtig abfließen. Vor allem für schneereiche Regionen wie den Alpen oder dem Erzgebirge ist es daher besonders wichtig, eine Versicherung gegen Elementarschäden abzuschließen.

Lawinen

Bei Lawinen handelt es sich um eine weitere Gefahr, die durch Schnee verursacht werden kann. In gebirgigen Regionen kann es passieren, dass Schnee- oder Eismassen den Hang herunterfallen und Ihr Wohngebäude treffen und schlimmstenfalls wegreißen könnten.

Erdrutsch

Bergregionen sind ebenfalls stärker von Erdrutschen betroffen. Durch Wind und Wetter kann eine Erosion entstehen, die sich auf die Festigkeit des Hangs auswirkt und diesen ins Rutschen bringt. Ein Beispiel, das die Ausmaße eines Erdrutsches verdeutlicht, ist das Zweifamilienhaus in dem Ort Nachterstedt im Harz, welches durch einen Erdrutsch in den Concordia-See gerissen wurde.

Erdbeben

Erdbeben sind Erschütterungen des Erdkörpers, die durch Verschiebungen der tektonischen Platten entstehen. Jährlich werden allein in Deutschland mehrere hundert Erdbeben gemessen, die größtenteils jedoch schwach ausfallen. Auch wenn hierzulande stärkere Erdbeben vergleichsweise selten sind, bedeutet dies nicht, dass wir komplett von ihnen verschont sind. Denn auch leichte Erdbeben können bereits erhebliche Schäden an der Gebäudefassade oder am Dach verursachen, die durch eine Elementarschadendeckung abgesichert sind.

Vulkanausbruch

In Deutschland befinden sich 53 Vulkane, von denen der größte Teil inaktiv ist. Jene in der Eifel werden allerdings nach neustem Forschungsstand als nur schlafend eingestuft. Auch wenn der letzte Ausbruch mehr als 10 000 Jahre zurückliegt und die Gefahr eines Ausbruchs laut den regelmäßigen Messungen höchst unwahrscheinlich ist, bedeutet dies nicht, dass ein Ausbruch per se gänzlich unmöglich ist.

3. Diese Gefahren sind nicht unter Elementarschäden versichert:

Was alles von dem Zusatzbaustein Elementarschäden im Detail gedeckt wird und was nicht, kann sich von Versicherer zu Versicherer unterscheiden. Erkundigen Sie sich daher vor Vertragsabschluss mithilfe eines unabhängigen Versicherungsmaklers genau, welche Ausschlüsse bei welchen Unternehmen vorliegen.

Bei vielen Versicherungsunternehmen sind beispielsweise Schäden durch Sturmfluten, Teilüberschwemmungen, Trockenheit oder Grundwasser, das nicht an der Erdoberfläche aufgetreten ist, nicht über die Elementarschäden-Erweiterung versichert. Schäden, die durch Brand, Überspannung, Sturm oder Hagel verursacht wurden sind, zählen zwar nicht in den Zuständigkeitsbereich der Elementarschäden, sind jedoch durch den Basistarif einer Wohngebäudeversicherung gedeckt.

Für einen umfassenden Versicherungsschutz empfehlen wir eine All-Risk-Deckung, die aus einer Kombination aus Elementarschäden und unbenannte Gefahren besteht. Weitere Informationen können Sie gerne aus unserem Artikel über unbenannte Gefahren in der Wohngebäudeversicherung entnehmen.

4. Was sind die Pflichten des Versicherungsnehmers in der Wohngebäudeversicherung?

Als Versicherungsnehmer in einer Wohngebäudeversicherung mit Elementarschäden sind Sie dazu verpflichtet, das Schadensrisiko so minimal wie möglich zu halten. Dazu müssen gewisse Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden wie z. B. die regelmäßige Überprüfung der Abflussleitungen oder das Anbringen von Rückstauklappen. Bei Unwettermeldungen sollten außerdem die Fenster und Türen geschlossen bleiben, damit keine Nässeschäden im Inneren des Wohngebäudes entstehen können.

Informieren Sie sich am besten vor Vertragsabschluss ausführlich über die geografischen Gegebenheiten und Naturgefahren in der Region, in dem sich Ihr Wohngebäude befindet. Auf diese Weise können Sie und Ihr Versicherungsmakler herausfinden, auf welche Gefahren bei der Elementarschäden-Erweiterung am meisten geachtet werden sollte.

Die Grafik zeigt den Anteil der umfassenden Versicherung gegen Elementarschäden nach Bundesländern

Quelle: GDV (2022)

5. Sie suchen eine Wohngebäudeversicherung mit Elementarschäden? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Ein Wohngebäude ist womöglich die größte Investition im Leben. Aus diesem Grund sollte es im Schadensfall ausreichend abgesichert sein, damit es nicht an Wert verliert. Angesichts vieler Naturgefahren ist die Erweiterung um Elementarschäden in einer Wohngebäudeversicherung unverzichtbar. Damit Sie die beste Gebäudeversicherung für Ihre Wohnimmobilie finden, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns daher gerne für eine kostenlose und unverbindliche Beratung als ersten Schritt zu Ihrer individuellen Versicherungslösung!