Wohngebäudeversicherung: Versicherte Gefahr Sturm

Neben den versicherten Gefahren Leitungswasser, Feuer und Hagel ist Sturm ebenfalls ein Teil des Basistarifs einer Wohngebäudeversicherung. Über die letzten Jahre und Jahrzehnte haben die Schadenkosten, welche auf Sturm (und Hagel) zurückzuführen sind, stetig zugenommen. Dies deutet darauf hin, dass eine Absicherung einer Wohnimmobilie gegen Sturmschäden ausreichend abgesichert sein sollte, da die dadurch entstandenen Kosten für Reparaturen nicht selten gering ausfallen. Worauf im Schadenfall bei einer Wohngebäudeversicherung im Zusammenhang mit der versicherten Gefahr Sturm geachtet werden sollte, schildern wir Ihnen im nachfolgenden Beitrag.

Ab wann ist bei der Wohngebäudeversicherung die Rede von einem Sturm?

Bei einem Sturm handelt es sich um extreme Luftbewegungen, die durch natürliche Wettervorgänge in Form von Luftdruck- und Temperaturunterschieden in der Atmosphäre und Erdoberfläche verursacht werden. Bei der Definition des Sturmbegriffs wird die sogenannte Beaufort-Skala herangezogen: Ein Sturm liegt demnach bei mindestens Windstärke 8 (Windgeschwindigkeit mind. 62 km/h) vor.

Beaufortgrad Bezeichnung Mittlere Windgeschwindigkeit (km/h) Beispiele für die Auswirkung des Windes im Binnenland
0 Windstille 1 Rauch steigt senkrecht auf
1 leiser Zug 1-5 Windrichtung angezeigt durch den Zug des
Rauches
2 leichte Brise 6-11 Wind im Gesicht spürbar,
Blätter und Windfahnen bewegen sich
3 schwache Brise, schwacher Wind 12-19 Wind bewegt dünne Zweige
und streckt Wimpel
4 mäßige Brise, mäßiger Wind 20-28 Wind bewegt Zweige und dünne Äste,
hebt Staub und loses Papier
5 frische Brise, frischer Wind 29-38 kleine Laubbäume beginnen zu schwanken,
Schaumkronen bilden sich auf Seen
6 starker Wind 39-49 starke Äste schwanken, Regenschirme sind
schwer zu halten, Telegrafenleitungen pfeifen im Wind
7 steifer Wind 50-61 fühlbare Hemmungen beim Gehen gegen den Wind, ganze Bäume bewegen sich
8 stürmischer Wind 62-74 Zweige brechen von Bäumen, erschwert erheblich das Gehen im Freien
9 Sturm 75-88 Äste brechen von Bäumen, kleinere Schäden an Häusern (Dachziegel oder Rauchhauben abgehoben)
10 schwerer Sturm 89-102 Wind bricht Bäume, größere Schäden an Häusern
11 orkanartiger Sturm 103-117 Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden
12 orkanartiger Sturm ab 117 schwere Verwüstungen

Quelle: Deutscher Wetterdienst

Wohngebäudeversicherung: Was ist bei Sturmschäden versichert?

In Hinblick auf die Wohngebäudeversicherung sind bei Sturmschäden meist Dächer betroffen. Zudem können entwurzelte Bäume für große Schäden am gesamten Haus sorgen. Die Wohngebäudeversicherung übernimmt die Kosten für die Reparatur von Schäden an Dächern, Fensterscheiben und dem Mauerwerk der Hauptimmobilie sowie der versicherten Nebengebäude. Unter den Versicherungsschutz fallen auch an das Wohngebäude fest verbaute Elemente wie Rollläden.

Falls bei einem Sturm-Regen durch nicht ordnungsgemäß geschlossene Fenster und Türen in das Wohngebäude eindringt, dann sind die daraus entstandenen Schäden im Inneren des Gebäudes nicht versichert. Eine Ausnahme bildet jedoch das Szenario, bei dem die Öffnungen durch den Sturm selbst entstanden sind.

Weiterhin können bei einem Gewitter durch Blitzeinschläge Brände entstehen, die zu immensen Schäden am Eigenheim führen können. Diese werden der Gefahrenkategorie Feuer zugeordnet, welche ebenfalls im Basisschutz einer Wohngebäudeversicherung enthalten ist. Genauere Ausführungen zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Artikel über die versicherte Gefahr Überspannung.

Sollte ein Sturm Schäden aufgrund von Überschwemmung oder Rückstau verursachen, liegt dies nicht mehr im Schutzbereich der Gefahr Sturm, sondern in dem der Elementarschäden. Weitere Informationen zu dem Zusatzbaustein Elementarschäden in der Wohngebäudeversicherung können Sie aus dem entsprechenden Artikel entnehmen.

Die Grafik zeigt den Schadendurchschnitt in der Wohngebäudeversicherung von Sturm- und Hagelschäden in Euro

Quelle: GDV (2022)

Darauf sollten Sie im Falle eines Sturmes achten:

Bei einem Sturm sollten Sie als Versicherungsnehmer verantwortungsvoll handeln und Maßnahmen ergreifen (z. B. das Schließen von Fenstern und Türen), um das Risiko für Folgeschäden so gering wie möglich zu halten. Bei einem Schadensfall gilt es schnellstmöglich die Versicherung zu kontaktieren und einen Nachweis über den Sturm zu erbringen. Eine Erleichterung bieten Ihnen dabei die Internetseiten der Wetterdienste (z. B. https://www.dwd.de/), welche bundesweit die Sturm- und Wetterlage in ihren Berichten dokumentieren. Eine weitere wichtige Rolle bei der Schadenregulierung in der Wohngebäudeversicherung spielt eine Unterversicherung der versicherten Immobilie. Ist Ihr Wohngebäude unterversichert, kann sich dies negativ auf die Kostenübernahme auswirken.

Die Grafik zeigt den Schadenaufwand für Sturm-; Hagelschäden nach Bundesländern (2021)

Quelle: GDV (2022)

Wir beraten Sie gerne!

Immer häufiger führen Unwetter und Stürme im gesamten Land zu gewaltigen Schäden an Gebäuden. Damit Sie im Schadensfall finanziell abgesichert sind, ist der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung essenziell. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, unseren Mandanten eine Versicherungslösung zu vermitteln, die auf ihre individuelle Immobilie abgestimmt ist. Sie benötigen Hilfe auf der Suche nach einer Wohngebäudeversicherung? Gerne beraten wir Sie in einem ausführlichen Kundengespräch, welches komplett kostenlos und unverbindlich ist!